Fundstücke
Was wir im täglichen Betrieb so vorfinden bzw. ausbauen, möchten wir nicht für uns behalten. Hier ein paar "Corpi Delicti" mit kurzer Beschreibung aus dem Werkstattalltag von HMB.
Leichte Standschäden
Als wäre es noch nicht genug, O-Ringe auf den falschen Stehbolzen.
Afrikanische Schlupfwespenzucht inclsuve.
Falsche Lage der Distanzscheiben der Schaltwalze.
Ventilsitze müssen fest sein, sonst:
Kolben auch defekt.
Der Kolben wurde von oben gestaucht, der 1. Ring klemmt fest.
Bohren bis der Arzt kommt.
Aber es geht noch besser. manchen Menschen sollte man die Bohrmaschinen wegnehmen.
Noch besser, bei der hinteren Scheibe wurde auch die Stirnseite gebohrt.
Diesel ist eine heimtückische Flüssigkeit, wenn sie in einen Benzinmotor gefüllt wird. Nach dem Tanken geht es zunächst normal weiter, denn die Schwimmerkammern sind ja noch mit Benzin befüllt. Doch dann kommt immer mehr Diesel in den Motor mit fatalen Folgen...
Das Sparen an den Dehnschrauben hat sich hier nicht gelohnt. Ergebnis: Kapitaler Motorschaden.
Dieser restlos veschlissene Kettenspanner sorgte für einen Motorschaden in dem sich die Gummibrösel im ganzen Motor verteilten und langsam die Ölkanäle zusetzten.
Die Käfige dieses Getriebelagers brechen gerne, daraufhin fallen die Kugeln ins Getriebe oder nach aussen. Meist sind kapitale Getriebeschäden die Folge, oft auch mit Gehäuseschäden. Diese Lager werden heute teilweise noch verkauft, obwohl es längst einen höherwertigen Ersatztyp gibt!
Nicht jede "Tuningnockenwelle" passt zu jedem Motor. Die Freude an diesem Tuningkit hat wohl nicht lange gehalten. Das Auslassventil hat sich seinen Weg in den Kolben "gehämmert"...
Und hier die Stösseltassen vom Typ "Superlight". Die Stösselbohrungen im Motorblock waren total verschlissen. Hier wurde viel Arbeit in ein sinnloses Projekt investiert.
Im Luftfilterkasten dieser Cali-1100 hatte sich eine Maus eingenistet.
Diese "Universaldichtung" fanden wir in einer LM-1. Dem Monteur war scheinbar entfallen daß nicht alle 83mm Kopfdichtungen gleich sind...
Diese Einscheibenkupplung war der unbändigen Kraft einer serienmäßigen California 2 nicht gewachsen...
Manchmal wird gefahren bis es halt nicht mehr geht... Das Kreuzgelenk hat die Schwinge samt Lager ausgeglüht.
Das Drucklager der Getriebehauptwelle hat 2 gehärtete Anlaufscheiben und eine Einstellscheibe. Diese wurden hier vertauscht, das Lager hat sich in die Scheibe hineingearbeitet. Die Folge war ein kapitaler Getriebeschaden.
Kleine Ursache, große Wirkung. Bei diesem Getriebeschaden war die Linksgewindemutter der Ausgangswellelose. Durch die Axialkräfte wurdendie Zahnräder auf der Welle verschoben, die Schiebemuffe und die Schaltgabel sind völlig zerstört, was man an der blauen Farbe gut erkennen kann. Die lose Mutter hatte zusätzlich noch ein Loch ins Gehäüse gefräst.
Die Doppelzündung des Grauens...
Nein, sie wurde nicht von einem Hobbybastler verbrochen, es war eine Fachwerkstatt... Mangels passenden Werkzeugen wurden die Kühlrippen einfach ausgebrochen.
Anstatt Doppelzündspulen zu verwenden, wurden Hochleistungszündspulen den originalen Parallel (!) geschaltet. Daß bei Parallelschaltung von zwei völlig unterschiedlichen Spulen kein Doppelfunke entstehen kann ist klar, da hilft auch die Parallelschaltung von 2 Kondensatoren nichts. Mit eine ohmschen Widerstand von weniger als 2 Ohm können die Unterbrecher auch nicht lange halten. Die Verkabelung mit Billigsteckern in Baumarktqualität hätte auch nicht lange für Freude gesorgt.
Die Krönung jedoch ist die "geänderte" Zündverstellkurve des Verteilers. Anstatt die tatsächliche Frühverstellung auf die erforderlichen 24 Grad zu bringen wurde der ganze Verteiler einfach in Richtung Spät gedreht. Das bringt zwar die richtige Vorzündung bei Nenndrehzahl, im normalen Fahrbetrieb aber viel zu späte Zündung bis zum thermischen kollaps.
Diese Nockenwelle hatte keine Chance. Die sogenannten "Sportventilfedern" die man hier verbaut hatte, gingen bei ca. 5mm in Block. Dumm nur dass
der Nockenhub um die 7mm beträgt... Der Auslassnocken von rechten Zylinder ist restlos eingelaufen, der Rest des Ventiltriebs sah ähnlich aus.
Der Innenring des Stützlagers ist 5-Fach (!) gebrochen. Offenbar wurde das Kreuzgelenk hier mit einem Vorschlaghammer montiert, der Lagerring ist nämlich sehr stabil.
Mit Pitting und daraus resultieren Geräuschen geht es los, irgendwann ist aber Schluss. Hier ein Zahnrad eines geradverzahnten Getriebes einer 1100-Sport.
Diese V11 ist gerade mal ein Jahr alt... ein echtes Sondermodell.
Die Gründe für diese Umbauten, die ein Fachhändler vorgenommen hat, werden uns wohl für immer verborgen bleiben...
Hurra, der Ölkühler ist endlich weg....Den zwingend notwendigen Ölkühler hat man hier einfach entfernt. Und das obwohl er bei der V11 thermostatisch geregelt ist. Hier dauert es mangels Thermostat sehr lange bis der Motor auf Betriebstemperatur kommt, bei schnellerer Autobahnfahrt geht die Öltemperatur dann mangels Ölkühler steil nach oben. Und das tut keinem Motor gut.
Schon gar nicht wenn zu wenig Öl eingefüllt ist ! Durch die geänderte Ölwanne zeigte der Messtab schon 3 Liter an obwohl nur 1,4 Liter in der Ölwanne waren. Hohe Temperatur und wenig Öl...Eine tödliche Kombination.
Beim vorneliegenden Ölfilter besteht die Gefahr daß Steine den Ölfilter durchschlagen, was unweigerlich zum Motorschaden führt.
Und wo ist eigentlich der Regler ?
Aha, hier liegt er also, der Regler. Man hat Ihn aus dem Luftstrom entfernt und unter den Tank "gelegt". Der Regler ist nicht befestigt, und wird ausserdem nicht ausreichend gekühlt. Bei der V11 ist der Benzintank aus Kunststoff...
Und da dieser Umbau anscheinend für die Ewigkeit gedacht war, hat man gleich auch noch die Halter am Rahmen abgeflext.
Spätestens wenn der Benzintank so durchgescheuert ist wie diese Leitung , kommen ganz ernste Probleme auf den Fahrer zu.
Bemerkenswert auch die diversen "Verdrahtungsänderungen" mit Billigsteckern aus dem Baumarkt.
Oder die superzuverlässige Überbrückung des Seitenständerschalters. Ob so manches Gerücht über die unzuverlässige Guzzielektrik nicht auch auf so einen Murks zurückzuführen ist ? Schade daß solche, sogenannte Fachleute der Marke auf diese Weise schaden.
Die Verkabelung zum Anlasser ist ebenso abenteuerlich. Die schwarze Leitung wurde reingebastelt um die Anlassersperre zu umgehen. Diese Leitung wurde einfach quer durch das ganze Motorrad gezogen, ohne weitere Schutzummantelung. Die Leitung hatte Verbindung zum Dauerplus oben am Anlasser. Kein Wunder daß der Anlasser hin und wieder während der Fahrt einspurte. Wahrlich kein schönes Geräusch. Die Stahlflexleitung vom Ausgleichsbehälter des Federbeins hätte wohl auch nicht mehr lange bis zum Kurzschluss gebraucht, und dieser Behälter steht unter Druck....
Diese Lagerschalen beweisen einmal mehr daß nicht alle Ersatzteile von gleicher Qualität sind. Sie haben sich im Pleuel gedreht und dieses gleich mit zerstört.
Diese Bremsleitung kam in Berührung mit dem Pluspol der Batterie. Jemand hatte beim Einbau einer Bordsteckdose übersehen daß Bremsleitungen auf Masse liegen. Die Schwarze Ummantelung ist völlig abgebrannt.
Eigentlich ist es doch Logisch...
Wenn die Vergaser bei einer LM-1 schräg stehen, dann muß das natürlich mit einer asymetrischen Schwimmerstellung ausgeglichen werden... Oder?
Wahrscheinlich haben sich hier die Magneten im Rotor gelöst.
Dieses "Fremdfabrikat" war einer 1100 Sport recht ähnlich...
Es geht auch anders...
Wir konnten es kaum glauben, aber dieser Bremsbelag war tatsächlich falsch herum eingebaut.
Mit Diesel läuft sie einfach nicht. Zumindest nicht lange. Durch Glühzündungen und die dadurch entstehende Hitze wurden Dichtungen und Stösselstangen zerstört.
Wenn ein Kontakt im Zündschloss defekt ist, sollte es ersetzt werden...
Zuerst dachten wir, jemand hat für den Fall einer Panne Gummihandschuhe unter die Sitzbank gelegt. Doch dann stellte sich heraus, daß der Handschuh ein wichtiger Bestandteil der Elektrik ist. Ein Regler aus einem Auto war darin versteckt....
Man beachte die Lötstellen und die noch vorhandenen Kohlen...
Es sollten wirklich keine Fremdkörper im Brennraum sein!
Hier kam eine M6 Schraube aus unbekannten Gründen in den Brennraum. Einlassventil krumm, Kopf und Kolben beschädigt. Der Motor ist nicht angesprungen, die Schäden wurden nur durch ein paar Umdrehungen mit dem Anlasser verursacht!
Beim Schleifen von Kurbelwellen gibt es einiges zu beachten. Sonst kann es so ausgehen.
Original Moto Guzzi Zusatzanleitung für LeMans 2
Mal wieder ein sinnloser Versuch, die Guzzi leichter zu machen. Hier wurde die Duplexkette zur Simplex...
Wichtig, die Zündkerzen dürfen niemals vertauscht werden ! Hier wurden sie deshalb beschriftet